
Packliste für Volunteers
Du fährst nicht in den Urlaub.
Du fährst in einen Einsatz.
Und egal, ob’s 3 Tage oder 3 Wochen sind:
Was du mitnimmst, entscheidet darüber, ob du funktionierst – oder im Dreck stehst und fluchst.
Ich hab dir hier aufgeschrieben, was sich in über 30 Touren bewährt hat. Nicht, was auf Checklisten steht. Sondern das, was hält, wenn’s regnet, dreckig wird oder du einfach nur überleben willst, ohne genervt zu sein.
Grundprinzip: So viel wie nötig – so wenig wie möglich
Je länger dein Einsatz, desto mehr brauchst du. Klingt logisch.
Aber glaub mir: Wenn dein Rucksack zu schwer ist, wird jeder Kilometer zur Hölle.
Und oft brauchst du weniger als du denkst.
Goldene Regel:
Nimm das mit, was du unterwegs nicht improvisieren kannst.
Alles andere: Weglassen oder mit anderen abstimmen.
Die Kategorien – und was wirklich rein muss:
Kleidung
Unterwäsche (atmungsaktiv, schnelltrocknend – Baumwolle ist Gift)
Funktionsshirt
langärmliges Shirt / Thermoshirt (je nach Wetter)
robuste Hose (z. B. taktisch oder Outdoor – keine Jeans)
leichte Regenjacke / Poncho
Fleece oder leichter Pullover
Wechselhose (optional, je nach Dauer)
Mütze / Buff / Cap - Die Sonne kann gefährlich werden
Handschuhe
Schlafshirt / bequemes Oberteil
Tipp: Kleidung immer in Zip-Beuteln verpacken.
Wasserfest, geordnet, schnell zugänglich.
Schuhe
Wenn du nicht auf dem Beifahrersitz bleibst, brauchst du Schuhe, die halten.
Knöchelhoch, stabil, eingelaufen.
Wenn du nur begleitest: Ein gut eingelaufener Outdoor-Halbschuh reicht.
Wenn du auslädst, trägst, gehst: Investiere in ordentliche Einsatzstiefel.
Zusatz:
Socken (Merino oder Wandersocken, nicht Billoware)
Schlafen & Komfort
Isomatte (aufblasbar oder faltbar – abhängig vom Platz)
Schlafsack (je nach Saison – besser zu warm als zu kalt)
Hüttenschlafsack / Inlett (verlängert die Lebensdauer & Sauberkeit)
Ohrstöpsel & Schlafmaske (ja, wirklich. Du wirst mich danken.)
Kopflampe / Stirnlampe + Ersatzbatterien
Mikrofaserhandtuch
Kleine Powerbank
Wenn du in Fahrzeugen schläfst: Plane + Decke statt Matte kann reichen.
Hygiene & Gesundheit
Zahnbürste + Zahnpasta (klein!)
Feuchttücher (goldwert, wenn kein Wasser da ist)
Toilettenpapier in Ziplock
Mückenspray (Frontline-Tipp: Pferdespray wirkt oft besser)
Deo (klein & neutral)
Nagelschere / Pinzette / Blasenpflaster
Handdesinfektion (klein)
Pro-Tipp: Wasserreinigungstabletten. Klein, aber im Notfall Gold wert.
Medizinisches Minimum
Auch wenn du kein Medic bist – ein Basis-IFAK gehört dazu:
Tourniquet
Druckverband
Chest Seal
Einmalhandschuhe
Wunddesinfektion
Tape
Schere
Schmerzmittel / persönliche Meds
Du willst mehr mitnehmen? Dann bitte wissen, wie du es anwendest.
Tool & Kleinkram
Armbanduhr - robust
Multitool oder Taschenmesser
Feuerzeug / Zündstahl
Gaffa-Tape (gewickelt um ne Karte)
Kugelschreiber + Notizzettel
Kabelbinder
Kleine Mülltüten
Löffel / Göffel
Verpflegung
Snacks (Riegel, Nüsse, Trockenfleisch)
Instantkaffee / Teebeutel (moralisch wichtig)
Kleiner Kocher oder Jetboil (je nach Einsatz)
Leichtes Besteck / Schale / Tasse
1–2 Trinkflaschen (1L Nalgene oder Militär-Kanister)
Optional: Wasserfilter (Sawyer Mini oder Ähnliches)
Zum Schluss – was du nicht vergessen darfst:
Leicht packen.
Du brauchst nicht alles doppelt. Du brauchst das Richtige.
Modular denken.
Wenn dein Rucksack nass wird – ist alles futsch.
Also: Kleidung extra. Med extra. Schlaf extra.
Im Team absprechen.
Nicht jeder braucht nen Kocher. Aber jemand muss einen haben.
Und vor allem: Sei vorbereitet, aber nicht paranoid.
Die Hälfte dieses Zeugs brauchst du vielleicht nicht.
Aber wenn du’s brauchst, ist’s zu spät, um’s noch zu holen.
Pack smart. Denk realistisch. Und frag dich:
Brauche ich das, oder nehme ich’s nur mit, weil’s cool aussieht?
Das ist Frontline Packen.